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"Bittere Ostern"

Kristian Arambasic zur Situation beim BSV Rehden

(Foto: hansepixx.de)

Es hätten sechs Punkte sein können, mindestens vier Zähler sollten aber machbar sein in diesen Nachholspielen. So dachte man beim BSV Rehden, und das schien auch durchaus realistisch. Am Ende brachten die Heimpartien gegen Blau-Weiß Lohne (1:2) und den VfV Borussia 06 Hildesheim (2:2) allerdings nur einen einzigen Punkt ein. „Das waren bittere Ostern“, kommentiert BSV-Coach Kristian Arambasic das zurückliegende Fest. Sein Team hat nun 28 Spiele absolviert, befindet sich gegenüber der Konkurrenz also nur noch mit einer Partie im Rückstand. Als 15. ist der BSV Rehden aber nach wie vor mittendrin im Geschehen. Das ist keine gute Nachricht nach einem Osterfest, das die Niedersachsen eigentlich nutzen wollten, um einen Schritt aus dem Tabellenkeller zu machen.
 
Sie schienen doch recht gut gerüstet zu sein. Zwar hatte der BSV das erste Spiel des Jahres am 4. Februar mit 1:2 bei Holstein Kiel verloren und war danach wochenlang von Spielausfällen geplagt worden – was die Nachholpartien der letzten Tage erst notwendig machte. Aber ab dem 5. März war es dann eher flüssig gelaufen und vor allem relativ erfolgreich: Den Unentschieden gegen St. Pauli II (1:1) und den SV Werder II (1:1) schloss sich ein wichtiger 2:1-Sieg in Delmenhorst an. Ihm folgte zwar eine knappe 0:1-Niederlage gegen die recht formstarke Teutonia. Beim 2:0 in Drochtersen hatte der BSV danach aber drei eher unerwartete Punkte eingefahren. „Was wir zuvor gemacht haben, war alles okay“, findet Arambasic. Er sah sich also bestätigt in seiner Einschätzung: „Wir punkten und haben die Nachholspiele als Bonus.“
 
Die beiden Duelle gegen die Konkurrenten aus dem Tabellenkeller konnten also kommen nach acht Punkten aus den vorhergehenden fünf Partien. Aber so ist das manchmal mit diesen außerplanmäßigen Spielen: Sie versorgen eine Mannschaft mit einer gewissen Sicherheit. Man hat ja noch etwas in der Hinterhand. Doch stehen die Duelle dann unmittelbar bevor, steigt auch der Druck. Schließlich sind Nachholspiele nur dann etwas wert, wenn sie auch in zählbare Erfolge münden. „Der Druck war da, aber ich habe ihn als positive Energie empfunden“, sagt Arambasic.
 
Seinem Team ging es aber offenbar anders: Der BSV fand ausgerechnet in den so wichtigen direkten Duellen nicht vollumfänglich zu seiner Leistung. Das galt vor allem für die Defensive. Arambasic: „Wir haben so viele individuelle Fehler in der Abwehr gemacht.“ Aus Sicht des Trainers hat sich der BSV nämlich „drei der vier Gegentore gegen Lohne und Hildesheim selbst reingemurmelt“. Allein mit den Schwächen der sonst so soliden Abwehr lassen sich die unter Strich missratenen Auftritte jedoch nicht erklären. Jedenfalls nicht das 2:2 gegen den VfV. Dort war auch eine ganze Menge Pech im Spiel.
 
Oder anders formuliert: Der BSV wurde mit dem Remis sicher nicht belohnt für seine gute Moral. Beim Stand von 1:1 hatte Pierre Becken nämlich die Gelb-Rote Karte gesehen, und so musste der Gastgeber die letzten rund 30 Minuten in Unterzahl bestreiten. Gleichwohl gelang ihm nur kurze Zeit später durch Bocar Djumo der Führungstreffer. Bis weit in die Nachspielzeit hinein vermochte der BSV den Vorsprung zu verteidigen. Dann glich dem VfV durch Fred MC Mensah Quarshie doch noch aus – in der 90.+7 Minute. „Das war brutal“, findet Kristian Arambasic. Nach den bitteren Erlebnissen der letzten Tage muss er seine Mannschaft erst einmal aufbauen. Dabei wird der Trainer auch auf die Faktenlage hinweisen: „Es sind noch acht Spiele, und dabei werden 24 Punkte vergeben.“
 
Für Kristian Arambasic steht trotz der prekären Lage also fest: „Noch ist gar nichts entschieden.“ Das gilt, obwohl allein die drei kommenden Gegner zur Herausforderung für den BSV werden dürften. Es geht nun gegen Weiche Flensburg, den VfB Lübeck und den TSV Havelse. „Ich traue uns zu, gegen diese Mannschaften zu punkten, denn wir können jede Mannschaft schlagen“, unterstreicht der Trainer. Dabei macht ihm Hoffnung, dass sein in der Hinrunde noch schwächelnder Angriff zuletzt zu überzeugen wusste und nahezu regelmäßig zwei Treffer erzielte. Als Hoffnungsträger fungiert vor allem Bocar Djumo: Der Stürmer war nach einem Schienbeinbruch erst in der Winterpause in den Kader zurückgekehrt und erzielte seitdem vier Treffer in sieben Spielen. Es ist also gut möglich, dass der BSV Rehden seinen 34 Toren – der zweitschlechtesten Ausbeute nach Kickers Emden (24) – noch den ein oder anderen Treffer folgen lässt.
 
Das Überwinden der Abschlussschwäche liegt in den eigenen Händen. Wie es in Bezug auf das Spielglück weiter geht, steht dagegen in den Sternen. Zuletzt wurde der BSV Rehden aber zweifellos nicht gerade von Fortuna begünstigt – dafür sprechen auch die beiden Lattentreffer, die das Team in den Nachholspielen zu verzeichnen hatte. Für den BSV-Trainer liegt die Sache allerdings auf der Hand. „Das Pech müsste jetzt eigentlich durch sein“, findet Kristian Arambasic.
 

 


(Text: Stefan Freye)

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