Die erste Hälfte der Regionalliga-Saison 2024/2025 ist abgeschlossen und gibt Fans, Teams und Trainern eine Momentaufnahme, wohin die Reise in dieser Spielzeit gehen könnte. Wie sehen die Zwischenergebnisse der einzelnen Clubs aus, und welche Ziele haben sich die Mannschaften für die Rückrunde gesetzt? Hier gibt es die Zusammenfassung der Hinrunde und einen Ausblick, was die zweite Hälfte der Saison verspricht.
Havelse und der traumhafte Saisonstart
Der TSV Havelse startete furios in die Saison und blieb in den ersten zehn Spielen ungeschlagen. Das Team von Samir Ferchichi holte die maximale Punktausbeute, ehe es am 10. Spieltag beim VfB Lübeck durch einen späten Ausgleichstreffer erstmals Punkte abgeben musste. In den folgenden Spielen gab es erste Rückschläge, wie die 0:4-Niederlage gegen die Meppener, die die beeindruckende Serie schließlich beendeten. Dennoch konnte sich Havelse mit sieben Punkten Vorsprung an der Tabellenspitze behaupten und geht als Herbstmeister in die Rückrunde. Verteidiger Emre Aytun blickt zuversichtlich auf die Rückrunde und die anstehenden Herausforderungen und hebt hervor: „Ich denke, dass wir als gesamte Mannschaft und auch das Team rund um das Team alle sehr glücklich und stolz sind, als Verein an der Tabellenspitze zu stehen. Allerdings beginnt das Rennen jetzt erst in der Rückrunde und es wird unsere Aufgabe sein, die Position zu verteidigen und weiter Punkte zu sammeln“ (Quelle: tsv-havelse.de). Aytun betont dabei die besondere Herausforderung der kommenden Partie gegen den SV Werder Bremen II und freut sich auf das Flutlichtspiel: „Wir haben richtig Bock, unter Flutlicht in die Rückrunde zu starten und wollen uns mit Punkten und einem guten Gefühl belohnen.“
Verfolger in Lauerstellung
Auch wenn Havelse in der Hinrunde souverän die Tabelle anführt, bleibt die Konkurrenz in Schlagdistanz. Die SV Drochtersen/Assel steht derzeit auf Platz zwei und konnte in dieser Saison vor allem defensiv überzeugen. Mit nur 14 Gegentoren zählen sie zu den stabilsten Abwehrreihen der Liga. Nach einer schwachen Hinrunde im Vorjahr konnten die Asseln in der Rückrunde 39 Punkte einfahren. Eine ähnliche Leistung in dieser Saison könnte die Meisterschaft bedeuten.
Wie ausgewechselt zeigt sich der SC Weiche Flensburg in dieser Saison. Nachdem der Verein letztes Jahr nur durch den Aufstieg von Hannover 96 II in die 3. Liga und die anschließende Relegation die Liga hielt, steht Flensburg nun mit 30 Punkten auf dem dritten Tabellenplatz. Die Offensive zeigte sich bislang treffsicher, wobei die Akteure Ben Opoku, Mohamed Cherif, Marcel Cornils und Dominic Hartmann zusammen 24 von 36 Toren für das Team aus Schleswig-Holstein erzielten.
Ein weiteres Highlight der Hinrunde war der BSV Kickers Emden. Der Verein konnte mit seiner Spielweise und seinen Ergebnissen die Fans wieder begeistern und steht mit 29 Punkten und einem Nachholspiel in der Hinterhand gut da. „Es macht einfach Spaß, die Euphorie aufrechtzuerhalten, viele Zuschauer ins Stadion zu locken und weiter oben mitzuspielen“, so Trainer Stefan Emmerling (Quelle: kickers.de). Die Ostfriesen sind gespannt darauf, wie sich die Kickers in der zweiten Hälfte der Saison schlagen werden.
Der SV Meppen beendet die Hinrunde auf dem fünften Tabellenplatz. Als Mitfavorit auf die Meisterschaft starteten die Meppener allerdings holprig in die Saison: Aus den ersten fünf Spielen konnten nur acht Punkte geholt werden. Doch im Laufe der Wochen fand die Mannschaft immer besser in ihren Rhythmus und setzte mit einem 4:0-Heimsieg gegen den bis dahin ungeschlagenen TSV Havelse ein Ausrufezeichen. Meppen entschied vier der vergangenen fünf Begegnungen für sich und hat zusätzlich noch zwei Nachholspiele auszutragen. Sollten diese erfolgreich bestritten werden, könnte das Team mit 32 Punkten auf den zweiten Tabellenplatz vorrücken und den Rückstand auf Tabellenführer Havelse auf sechs Punkte verkürzen. In ihrer aktuellen Form kann die Mannschaft durchaus nach oben schielen – entscheidend wird jedoch sein, konstant Leistung und Ergebnisse zu liefern.
Im Herzen der Tabelle: Wer sind die Teams im Mittelfeld?
Im stabilen Mittelfeld der Liga tummeln sich neben altbekannten Vereinen auch einige Überraschungen. Die Nachwuchsmannschaft des SV Werder Bremen hat sich gut eingefunden und steht derzeit auf Platz sechs. Besonders offensiv zeigt sich das Team stark und konnte bisher 40 Tore erzielen. Auch der VfB Lübeck, der nach dem Abstieg aus der 3. Liga personell geschwächt in die Saison startete, steht mittlerweile auf Platz neun und zeigt sich zunehmend gefestigt. Der Umbruch im Kader scheint überwunden und die Leistungen stabilisieren sich, was Hoffnungen auf eine erfolgreiche Rückrunde nährt. Ein weiteres Beispiel für das Potenzial im Mittelfeld ist der 1.FC Phönix Lübeck. Letzte Saison führte das Team die Tabelle zur Hinserie mit 40 Punkten an, in dieser Spielzeit stehen die Adler mit einigen noch offenen Nachholspielen auf Platz acht. Sollten sie diese erfolgreich gestalten, könnten sie nochmals ins Rennen um die oberen Plätze eingreifen.
Spannung im Tabellenkeller
Im Tabellenkeller zeigt sich ein intensiver Abstiegskampf. Der Bremer SV balanciert zwischen Topleistungen und glanzlosen Auftritten. Die Lebensversicherung der Mannschaft verkörpert Nikky Goguadze: 15 der 29 Tore des BSV gingen auf das Konto des Stürmers mit der Rückennummer 30. Die bittere Wahrheit offenbart die Tabellensituation - 15 Punkte und Platz 16, was derzeit einen direkten Abstiegsplatz bedeutet. Hoffnung schöpft der Verein allerdings aus den letzten beiden Partien, in denen er vier wichtige Zähler sammeln konnte. Optimismus gibt dem Verein auch die vergangene Rückrunde, als die Bremer mit 28 Punkten souverän den Klassenerhalt sicherten.
Ein weiteres Sorgenkind der Liga bleibt die Eintracht aus Norderstedt. Wie schon in der Rückrunde der vergangenen Saison kämpft das Team weiterhin um Konstanz. Mit nur 15 Punkten aus 16 Spielen steht der Verein auf dem vorletzten Tabellenplatz. Ein anhaltendes Problem ist die fehlende Durchschlagskraft in der Offensive: Mit nur 14 erzielten Toren stellt Norderstedt den schwächsten Angriff der Liga. Nach dem Punktgewinn gegen BW Lohne betonte Trainer Jean-Pierre Richter: „Wichtig war es für uns, das Gesicht der letzten Wochen wieder zu zeigen.“ Trotz hoher Einsatzbereitschaft bleibt der Erfolg bisher jedoch meist aus. Der Eintracht-Coach fordert weiterhin von seinen Spielern die Griffigkeit und den Mut im Offensivspiel. Die Vorbereitung auf das kommende Spiel gegen den VfB Oldenburg wird zusätzlich durch neue Verletzungssorgen erschwert. Drei Akteure haben sich nach der Partie gegen Lohne verletzt und die Frage, ob sie bis Samstag wieder einsatzfähig sind, bleibt offen.
Die Erwartungen der Fans und des VfB Oldenburg an diese Saison waren deutlich höhergesteckt. Nach einem soliden fünften Platz in der Vorsaison kämpft der Verein nun gegen den Abstieg. Bereits nach dem achten Spieltag wurde Cheftrainer Fuat Kilic entlassen und der frühere Aufstiegsheld Dario Fossi kehrte als Trainer zurück. Zu diesem Zeitpunkt hatte der VfB gerade einmal fünf Punkte gesammelt und befand sich auf dem vorletzten Tabellenplatz. Der erhoffte Effekt des Trainerwechsels blieb jedoch aus: Mit aktuell nur 13 Punkten bildet Oldenburg das Schlusslicht der Tabelle. Trotz der enttäuschenden Resultate halten die Fans dem Verein die Treue. Die Leistungen der Mannschaft zeigen inzwischen auch deutliche Verbesserungen. Nach dem 1:1-Unentschieden gegen den TSV Havelse sagte Kapitän Patrick Möschl: „Was wir heute mit den Zuschauern im Rücken auf den Platz gebracht haben, war sehr gut. Nochmal ein großer Dank an die Fans für die Unterstützung.“ Er ergänzte: „Es ist ein klarer Aufwärtstrend zu erkennen und nächste Woche holen wir uns die drei Punkte hier zu Hause.“ Diese Worte geben den Takt für das richtungsweisende Spiel gegen den Tabellennachbarn Eintracht Norderstedt vor.
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